Unsere Lehrer

Bedeutung der LehrerInnen im tibetischen Buddhismus

Die Rolle der LehrerInnen hat in der Karma-Kagyu-Linie des tibetischen Buddhismus eine besondere Bedeutung:

  • Es gibt eine ununterbrochene Übertragungslinie in unsere Gegenwart, die direkt auf Buddha Shakyamuni zurückgeht.
  • Die LehrerInnen geben die Dharma-Belehrungen, Meditationen und Einweihungen grundsätzlich direkt an uns SchülerInnen in persönlicher Präsenz weiter.
  • Die LehrerInnen dienen uns als lebendes Vorbild, dass Verwirklichung und Erleuchtung auch für uns möglich sind.

Die folgenden Lehrer der Karma-Kagyu-Linie sind für uns bei Kagyu Berlin wesentliche und jahrelange Begleiter und Unterstützer.

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Der 17. Gyalwa Karmapa Trinley Thaye Dorje ist das spirituelle Oberhaupt der Karma Kagyü Linie, einer der vier Hauptrichtungen des tibetischen Buddhismus. Karmapa wurde 1983 in Tibet geboren. Sobald er sprechen konnte, erklärte er seinen Eltern, er sei der Karmapa. 1994 gelang der Familie die Flucht nach Indien. Entsprechend der 900 Jahre alten Tradition der Karma Kagyü Linie wurde er im März 1994 durch den 14. Kunzig Shamarpa Mipham Chökyi Lodrö inthronisiert, dem zweithöchsten Linienhalter der Karma Kagyü Linie. Von Shamar Rinpoche erhielt er auch den Namen Thaye Dorje, was „Grenzenlose, unwandelbare Buddha- Aktivität“ bedeutet. Gyalwa Karmapa erhielt seine Ausbildung mit Lehrern aus allen vier großen tibetischen Schulen und schloss diese 2003 mit dem Titel „Vidyadhara“, Wissenshalter der Sutras und Tantras ab.

 

Der 17. Gyalwa Karmapa setzt die Aktivität seiner Vorgänger weltweit fort, sowohl in der traditionellen Form mündlicher Unterweisungen als auch unserer Zeit entsprechend über seine Social Media Kanäle. S.H. der 17. Karmapa trägt die spirituelle Verantwortung für über 900 Klöster und Meditationszentren weltweit. 2017 heiratete Karmapa Sangyumla Rinchen Yangzom, 2018 wurde ihr gemeinsamer Sohn Thugsey geboren.

 

Die Karmapas zählen zu den wichtigsten Haltern der Lehren des tibetischen Buddhismus. Der erste Karmapa, Düsum Khyenpa (1110-1193), einer der bedeutendsten Lamas seiner Zeit, deutete vor seinem Tod seinen Schülern an, dass er erneut in Tibet Geburt annehmen werde. Der zweite Karmapa, Karma Pakshi (1204-1283), gilt somit als der erste bewusst wiedergeborene Lama (Tulku) Tibets und ist daher der Begründer des Tulku Systems, das bis heute Teil der tibetisch buddhistischen Kultur ist. Seither hat sich jede Karmapa-Inkarnation durch eigene Aussage und ihr Verhalten eindeutig als Karmapa zu erkennen gegeben und wurde von einem realisierten Schüler des jeweils letzten Karmapa als dessen Inkarnation bestätigt.

Die Karmapas gelten als große Bodhisattvas, d.h. als Wesen, die zum Wohl anderer immer wieder Geburt annehmen und den Dharma lehren. In ihren Inkarnationen haben sie stets einen wichtigen Beitrag zur authentischen Erhaltung des Buddhismus geleistet. Der 16. Karmapa, Rangdjung Rigpe Dorje (1924-1981), hat darüber hinaus sehr wesentlich dazu beigetragen, dass die Lehren des tibetischen Buddhismus im Westen zugänglich wurden und sowohl die monastische Tradition als auch den Laienbuddhismus der Karma Kagyu Linie in westlichen Ländern etabliert. Der 17. Gyalwa Karmapa Trinley Thaye Dorje führt dies nun fort mit einem Fokus auf Bildung, junge Menschen und dem Entwickeln von innerem Reichtum, um persönlichen und globalen Frieden zu erlangen.

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14. Sharmapa Mipham Chökyi Lodrö

Die Reinkarnationslinie der Shamarpas geht auf  das  13. Jahrhundert zurück.Der 14. Shamarpa Mipham Chökyi Lodrö ist der zweithöchste Lehrer und Linienhalter der Karma-Kagyü-Linie. Er wurde 1952 in Osttibet geboren und vom 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje als die  14. Wiedergeburt des Shamarpa anerkannt.

Der erste Shamar Rinpoche, Khedrub Tragpe Senge (1283 – 1349) war der Hauptschüler des dritten Karmapa, Rangdjung Dordje. Seine zweite Inkarnation Katschö Wangpo erhielt vom vierten Karmapa Rölpe Dordje die Rote Krone, eine exakte Replik von dessen eigener Schwarzen Krone, als Symbol ihrer Untrennbarkeit. Mit der roten Krone gab der 4. Karmapa ihm den Namen Shamarpa – der mit der Roten Krone. Die Shamarpas haben sich seit dem 14. Jahrhundert als Schüler oder Lehrer der Karmapas inkarniert.

Entsprechend der Tradition der Karma-Kagyü-Schule erhielt der 14. Shamarpa Mipham Chökyi Lodrö vom 16. Karmapa die volle Übertragung der Karma-Kagyü-Lehren. Auf Wunsch des 16. Gyalwa Karmapa Rangjung Rigpe Dorje ließ Shamar Rinpoche 1981 den Hauptsitz des Karmapa und das Institut für buddhistische Studien in Indien, Neu-Delhi fertigstellen, das „Karmapa International Buddhist Institute -KIBI“. Hier werden durch das Studium buddhistischer Lehren universelle Weisheit und Mitgefühl gefördert. 1996 initiierte Shamar Rinpoche weltweit das Netzwerk der Bodhi Path Zentren. Am Morgen des 11. Juni 2014 verstarb Shamar Rinpoche im Alter von 61 Jahren im Bodhi Path-Zentrum Renchen Ulm.

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Dupseng Rinpoche

Der derzeitige, dritte Dupseng Rinpoche ist in erster Linie ein Vajra-Meister, der seine Schüler, sowohl Mönche als auch Laien, in ihrer Praxis des Buddhadharma auf allen Ebenen anleitet. Für die intensive Entwicklung seiner monastischen Schüler ist er der Retreat-Meister, der für das traditionelle Drei-Jahres-Drei-Monats-Retreat der Karma Kagyü verantwortlich ist im Karma Ngedon Palbar Ling Retreat Center, Sarangkot, Nepal. Für seine Laienschüler reist und lehrt Rinpoche seit Jahren, hält Gruppenretreats und leitet kleinere und größere Gruppen in kürzeren und längeren Retreats. Im Jahr 2018 trug ein lang gehegter Wunsch endlich Früchte, und ein Retreat-Programm für Laien-Yogis, das auf dem Lehrplan des traditionellen Drei-Jahres-Drei-Monats-Retreats basiert, wurde gestartet. Es ist Rinpoches Bestreben, seine Laienschüler zu den gleichen Errungenschaften zu führen wie die traditionellen Lamas, in einem Programm, das auf die Bedingungen des modernen Lebens zugeschnitten ist. Das Programm wird durch regelmäßige Veranstaltungen angeboten, die Rinpoche in Thailand, Nepal, Dänemark und in Zukunft möglicherweise auch in Deutschland abhält.

Während seiner letzten beiden Leben hat Rinpoché seine Aktivitäten der tiefen Praxis im Retreat gewidmet, und in diesem Leben setzt er diese große Arbeit fort. Nach seiner Anerkennung erhielt Rinpoche Belehrungen, mündliche Übertragungen und Ermächtigungen von verschiedenen Lehrern und Linienhaltern und absolvierte mehrere Retreats, z.B. in Le Bost in Frankreich.  Im Jahr 2003 ging Rinpoche an die Universität von Cambridge in Großbritannien, um englische Literatur und Theologie zu studieren. Rinpoche schloss sein Studium der englischen Sprache und Literatur ab und erwarb 2007 einen Master-Abschluss in Theologie.

Neben seiner Tätigkeit als Retreat-Meister kümmert sich Rinpoche auch um das Kloster Jangchub Choling, das buddhistische Institut Vikramashila, das Kloster Dupgyud Choling mit insgesamt 160 Mönchen sowie das Kagyü-Institut für buddhistische Studien in Kirtipur/Kathmandu und das Nonnenkloster Tharpa Choling in Muktinath mit 48 Nonnen.

Darüber hinaus wird Rinpoche häufig von seinen Schülern und Studenten nach Australien, Ost- und Westeuropa, in die USA, nach Südamerika und Kanada eingeladen, um alle Ebenen des Buddha-Dharma zu lehren, der die Quelle des momentanen und endgültigen Glücks ist.

(Aus www.dupseng.de)

 

 

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Sabchu Rinpoché

Sabchu Rinpoché wurde in Nepal geboren. Der verstorbene 14. Shamar Rinpoche erkannte ihn formell als die 5. Inkarnation von Sabchu Rinpoché während der Übertragung der Tersar-Ermächtigungen in Nagi Gompa durch den verstorbenen Tulku Urgyen Rinpoche an. Der junge Sabchu Rinpoché erhielt seine Roben vor allen Anwesenden, einschließlich der vier Karma Kagyü Regenten und vielen anderen wichtigen Persönlichkeiten der Karma Kagyü Linie. Die formelle Zeremonie fand zweimal statt, zuerst im Rumtek Dharma Chakra Zentrum und dann im Kloster von Swayambhu.

Rinpoché zog schon in jungen Jahren in das Swayambhu-Kloster und begann, die tibetische Sprache und die grundlegenden Praktiken der Karma Kamtsang-Linie zu studieren. Er erhielt viele Ermächtigungen, Leseübertragungen und Unterweisungen von großen Meistern.

Sabchu Rinpoché erhielt auch viele Praxisanweisungen von verschiedenen qualifizierten Meditationsmeistern. Er studierte die Schriften und philosophischen Abhandlungen unter Khenpo Shenpen und später unter Khenpo Chödrak Rinpoche am Karmapa International Buddhist Institute.

Er verbrachte ein Jahr mit der Praxis von Chöd in Pharping. Im Alter von achtzehn Jahren begann er ein dreijähriges Retreat in Pharping unter der Leitung von Maniwa Sherab Gyaltsen Rinpoche. Dort erhielt Sabchu Rinpoché die Karma Kamtsang-Übertragungen, die traditionell im Retreat praktiziert werden. Danach begann er zu reisen und in Europa und Nordamerika zu lehren. Nach mehreren Jahren des Reisens und Lehrens absolvierte Rinpoché einen Bachelor-Abschluss in Film- und Medienproduktion in Kanada. Rinpoche teilt seine Zeit zwischen persönlichem Retreat und dem Unterrichten in Asien und Europa auf. Rinpoche ist der Abt des Klosters Karma Raja Maha Vihar auf Swayambhu, Kathmandu und leitet viele SchülerInnen im Westen regelmäßig in Retreats und Dharmaveranstaltungen on-undoffline an.

(Von www.sabchu.org)

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Tulku Tseyang Rinpoche

Tulku Tseyang Rinpoche ist die 4. Reinkarnation eines großen Mahasiddha, dessen Ruhm sich über die Grenzen Westtibets hinaus verbreitete. Er wurde von S.H. Shamar Rinpoche formell anerkannt und erhielt den Namen Karma Lungthok Tenpai Nyima.  Die formelle Inthronisierungszeremonie und Haaropferung von Tseyang Tulku Rinpoche fand während des Kagyu Monlam Festivals in Bodh Gaya am 25. Dezember 1996 in Anwesenheit Seiner Heiligkeit des 17. Karmapa Trinley Thaye Dorje und Seiner Heiligkeit Shamar Rinpoche statt.  

Tulku Tseyang Rinpoche hat alle seine buddhistischen Studien abgeschlossen und seine Zertifizierung vom Vikramashila Buddhist Institute erhalten. Nachdem er das traditionelle dreijährige Retreat in Pharping, Nepal, abgeschlossen hatte, wurde er zum Vajra-Meister des Jangchub Choeling Klosters in Pokhara, Nepal, ernannt, wo er die jungen Mönche unterrichtet. Darüber hinaus betreut Rinpoche westliche Schüler z.B.in Nyung-Nye Retreats und Dharma Veranstaltungen.